Natürlich will ich Euch auch die Ereignisse auf meinem Boot nicht vorenthalten, denn wir waren ja auch fleißig und nicht ganz erfolglos...
Tag 1
Noch im Dunkeln ging es an diesem ersten Angeltag für Dieter und mich auf's Wasser. Leider stellte sich für uns schnell heraus, dass die Kombination aus morgendlicher Hektik und Dunkelheit sehr tückig sein kann, denn der Tag begann gleich mit 2 kleinen Unglücken. Glücklicherweise stellten wir beim Slippen bereits nach kurzer Zeit fest, dass der Bilgestopfen nicht drin war und bereits nach wenigen Litern Wasser im Boot konnte der Fehler behoben werden. Auf dem Wasser ging es aber gleich weiter. Der erste Versuch Gas zu geben endete mit einem grauenhaften scheppernden Geräusch am Aussenborder, "Was ist das denn wieder?" fragten wir uns und brauchten ein wenig um festzustellen, dass wir die Trailer-Stütze für den Motor hinter uns her schleppten... Naja auch dieses Problem war nun gefunden und nun konnte es los gehen. Dachten wir zumindest! Leider dauert es eine ganze Weile bis wir in dem Nebel die Fahrrinne wiedergefunden hatten und uns orientieren konnten. Irgendwann schafften aber auch wir es den von uns anvisierten Hafen zu erreichen. Glücklicherweise war unsere Stelle frei und wir legten schnell voller Erwartung die Köderfische aus. Während von dem anderen Boot schon die ersten Fangmeldungen eines 110er Hechtes eingingen tat sich bei uns nichts. Erst mit dem Verschwinden des Nebels kamen die Bisse und wir konnte die ersten Fische fangen. Auch wenn der Meterfisch nicht dabei war konnten sich die Fische mit bis zu 96 cm doch schon mal sehen lassen.
Nach einiger Zeit blieben dann aber auch die Bisse wieder aus und wir versuchten ein paar ander Stellen aus, an denen aber auch nichts ging. Irgendwann beschlossen wir wieder an die erste Stelle zurück zu fahren und diese Entscheidung war goldrichtig. Mit etwas Geduld fingen wir über den Tag verteilt insgesamt 10 tolle Fische, drei davon über 90! Ein super Tag!
Manchmal hieß es auch einfach nur warten...
Tag 2
Da ich mit meinem recht kleinen und etwas windanfälligerem Boot Rücksicht auf die angesagte Windstärke 8 nehmen musste wurde die eigentliche Tagesplanung über den Haufen geworfen und ich startete mit Dieter einen Versuch in einem windgeschützteren aber auch unbekannteren Bereich des Gewässers.
Gleich an der Slippe konnten wir bei zwei Junganglern am Ufer einen dicken Meterfisch bewundern und waren dadurch besonders hoch motiviert.
Leider mussten wir aber ím Laufe des Vormittages feststellen, dass Gewässerkenntnis einfach alles ist, denn uns gelang es leider nicht, auch nur einen Fisch ins Boot zu befördern. Es blieb bei einem Fehlbiss für mich und einer Nullnummer für Dieter.
Dank der tollen Ergebnisse beendeten wir den Angeltag etwas früher als nötig und gingen nach einer Kontrolle der Angelpapiere durch die Sportvisserij Nederlande an der Slippe zum gemütlichen Teil über. Abends bekamen wir noch Besuch von zwei netten einheimischen Hechtanglern, die uns noch mit wertvollen Tips für die kommenden Tage versorgten.
Tag 3
An Tag 3 wurden die Teams dann neu gemischt und ich war erstmals mit Daniel unterwegs. Der Wind war nun auch für mich akzeptabel und ich konnte wieder alle Bereiche beangeln. In aller Frühe ging es wieder zur Erfolgsstelle von Tag 1, aber leider hatten die Idee schon 2 andere Boote...
Wir entschieden uns daher dazu, neben Kai und Dieter vor Anker zu gehen und gemeinsam zu fischen. Schnell konnte ich zwei Fische fangen, die aber ruhig noch etwas wachsen dürfen.
Dieter fing in der Zeit noch einen tollen 98er auf dem Nachbarboot. Auch heute blieb uns eine Kontrolle der Angelpapiere auf dem Wasser durch die netten Herren der Sportvisserij Nederlande nicht erspart, aber was sein muss muss sein...
Der restliche Tag brachte dann allerdings trotz aller Bemühungen keinen weiteren Fisch mehr. Dafür schafften wir es aber immerhin noch, den Vorrat an Köderfischen aufzufüllen, denn so langsam aber sicher gingen uns die Rotaugen aus.
Am Abend saßen wir dann in gemütlicher Runde mit unseren Gastgebern und 2 weiteren belgischen Gästen zusammen, ach ja, wohl eher nur mit einem Belgier, denn der andere musste aufgrund einer "Jägermeister-Unverträglichkeit" früh ins Bett :-).
Tag 4
Am 4. und letzten Tag sollte nur noch bis Mittag gefischt werden, damit es nicht zu spät heimwärts geht. Unser Team setzte sich wieder aus Daniel und mir zusammen und wir wählten an diesem Tag genau wie Dieter und Kai wieder einen anderen Abschnitt des Gewässers aus, den wir auf dieser Tour noch nicht beangelt hatten.
Gleich an der ersten Stelle schnappte sich ein halbstarker Hecht meinen Köderfisch, während Daniel an dieser Stelle seinen einzigen Biss "verkloppte". Da es dann aber sehr "ruhig" unter Wasser wurde fuhren wir eine weitere bekannte Stelle an. Es dauerte ein wenig, is die ersten Bisse kamen, aber dann ging es zu wie auf der Kirmes. Innerhalb von noch nicht mal einer Stunde haben wir 6 weitere Fische bis 90 cm gefangen und auf dem Boot sah es aus, als wäre eine Bombe hochgegangen! Egal, hauptsache die Fische waren gut drauf!
Überglücklich mit dem Endergebnis von 7 Fischen an einem knappen halben Tag auf dem Wasser beendeten wir diese ereignisreiche Angeltour und freuen uns schon jetzt auf das nächste Mal.
Es war wieder mal ne geile Nummer!!
Guido