März 2023, Dieter & Kai

Zum Ende der Saison 2022/23 hatten Dieter & ich schon vor vielen Monaten eine 4-tägige Tour geplant. Die Unterkunft wurde zentral zwischen "großem Wasser" und dem Fluss gewählt, aber schon vor der Abfahrt sah es ganz danach aus, als würden wir wohl eher nicht viele Gelegenheiten haben das große Wasser zu besuchen. Bereits am Abend vor dem ersten Angeltag wehte ein ordentlicher Wind mit 4-5 bft und der Plan für den heutigen Samstag war eindeutig: Fluss !

Gestern wurde natürlich erst einmal unsere (Stamm) Cafetaria aufgesucht. "Loempia special" für Dieter, "Ossenhaas Curry met nasi" für mich. Lecker !

 

Samstag, 25.März 2023 - Sturm

Die Vorhersage war eindeutig, wir fangen mit starkem Wind an, entwickeln uns über einen Sturm am Vormittag zur Orkanstärke am Mittag. Um 05:00 Uhr klingelte der Wecker. Frühstück haben wir diesmal mit gebucht. Die Gastgeberin fragt uns schon gar nicht mehr wann wir frühstücken wollen, es wäre sowieso alles zu früh. Deshalb stellt Sie alles bereits am Vorabend auf den Tisch bzw. in den Kühlschrank. Um 07:00 Uhr waren wir auf dem Wasser, noch ging es einigermaßen mit dem Wind, wir steuerten die andere Seite des Flusses an, wohl in der weisen Ahnung, dass wir diese Seite später nicht mehr befischen konnten. Bisse gab es hier nicht, also gleich weiter zum nächsten Platz, leider auch dort - nix. Nächste längere Drift, auch ohne Erfolg. Zack, waren die ersten beiden Stunden ohne Fischkontakt vergangen. Dafür gab es einen wundervollen Regen, während der Wind stetig zulegte. Die gute Nachricht zu diesem Zeitpunkt: Keine technischen Probleme an Bord, der Motor schnurrte tadellos. 

Endlich erhielt Dieter zwei zaghafte Bisse, die leider nicht verwertet werden konnten. Trotzdem war es dann Dieter, der den ersten Zander des Tages verhaftete.

Nun ging was. In kurzer Zeit konnte auch ich drei Zander fangen. Nicht groß, aber der Mensch freut sich.

Der Wind legte weiter zu, wir wollten es aber unbedingt noch an einem Platz versuchen, der bei Uli & mir vor zwei Wochen sehr gut lieferte, bevor dann die Probleme mit dem Außenborder auftraten.

Hier konnte Dieter nach gefühlt 10 Sekunden einen weiteren Zander fangen, obwohl es wegen des mittlerweile auf Bft 7-8 angewachsenen Wind kaum möglich war zu driften, wir standen auf der Stelle, und das mit der Strömung und Stufe 6 beim Frontmotor...

Kaum schwamm der Fisch wieder, erhielt Dieter schon den nächsten Biss und drillte, da schlug es auch bei mir ein. Da lag sie dann im Kescher, die Dublette.

Dieser 65er war dann auch der größte Fisch des Tages. Der Wind zwang uns tatsächlich in die Knie, selten haben wir so hohe Wellen auf dem Fluss gesehen. So gut wie kein Platz war noch vernünftig befischbar. Gut, mit 7 Zandern waren wir nicht unzufrieden. Morgen wird es wenig Wind geben, dafür viel Regen. Egal, wir gehen es an, am Montag und Dienstag können wir und das Boot dann wieder trocknen...

Sonntag, 26. März - Regen

Durch die Zeitumstellung ging es heute eine Stunde früher raus, und das war passender als gestern, denn wir kamen so pünktlich zur Dämmerung an der Slippe an. Es war herrlich ruhig, kein Lüftchen wehte, und entgegen unserer festen Erwartung blieb es in den ersten knapp 2 Stunden sogar nahezu trocken. Schon der erste Fisch am ersten Platz brachte tolle 66cm auf die Messlatte, Einstand nach Maß !

Nach zwei weiteren, etwas kleineren Zandern, verließen wir den Platz und zogen weiter. Auch an der nächsten Stelle glückte mir gleich der Fang eines weiteren tollen Zanders, diesmal ging es sogar auf 70cm.

Auch Dieter fing nun seinen ersten Zander, nachdem er endlich seine mitgebrachte Banane über Bord geworfen hatte 😄.

Es ging munter weiter. Obwohl zwischenzeitlich der erwartete Regen eingesetzt hatte, sammelte ich regelmäßig weitere Zander ein. Leider lief es bei Dieter nicht so rund, irgendwie hatte er heute ein schlechtes Karma.

Um die Mittagszeit wurde der Regen dann nochmal stärker und wir suchten zeitweilig etwas Schutz unter einer Brücke. Es folgte eine Köderpräsentation.

Der frühe Nachmittag verlief etwas schleppender, Dieter fing eine Monsterbrasse von 56cm und sicher über 3kg, die hatte den Gummiköder voll genommen. Für eine Brasse war sie gar nicht so hässlich.

Am späten Nachmittag ging es dann nochmal rund. Wir fanden eine Strecke, auf der es noch einige gute Bisse und auch Fische gab. 

Die Krönung dieses tollen Tages war dann ein fetter 76er, bei dem wiederum ich das Glück hatte ihn zu überlisten.

Insgesamt fingen wir heute 15 Zander und die Brasse, leider etwas ungleich verteilt, aber das kann schon morgen ganz anders aussehen. Für den nächsten Tag erwarten uns kühlere Temperaturen, Sonnenschein und leider auch wieder mehr Wind. 

Montag, 27. März - wenig, aber ehrlich geteilt

Frisch war es heute Morgen als wir aus dem Haus kamen, und so ganz trocken auch nicht. Hier und da ein paar Tropfen, vermischt mit Graupel. So war das aber nicht erwünscht.

Der Tag bescherte uns zum Glück überwiegend Sonnenschein mit ein paar kurzen wenngleich heftigen Schauern. Aprilwetter ! Der Wind hatte auf Nordost gedreht, war in den ersten drei Stunden jedoch sehr moderat. Später frischte er unangenehm auf und machte es noch kälter, als es ohnehin war. Den Fischen schien das alles wenig Hunger zu machen. An der ersten Stelle dauerte es schon eine Zeit, bis ich den ersten 48er Zander fangen konnte. Aufs Foto durfte er nicht, aber wenn ich geahnt hätte wieviel wir noch fangen würden, dann hätte er vielleicht doch...

Obwohl auf dem Echolot einiges zu sehen war, waren die Räuber extrem passiv. Die nächsten Stunden brachten außer ein paar Bissen keinen Fisch ins Boot. 

Als wir dann vor einem heftigen Schauer unter eine Brücke, also "die" Brücke geflüchtet waren, musste etwas passieren. Die Lösung: Ein Beißkeks! Danach musste es einfach klappen.

Das Boot sah durch den Graupel aus wie gezuckert.

Als der Schauer abgezogen und der jeweilige Keks gegessen war, klappte es auch gleich mit den Fischen. Wir freuten uns über Dieters 28er Barsch, so mau war es bis dahin.

Es blieb leider extrem zäh. Mittlerweile war auf dem Echolot auch fast nirgends mehr etwas zu sehen, und wenn, dann gab es wenig bis kein Interesse an unseren Ködern. Wir steuerten den Platz von gestern Nachmittag an, an dem wir einiges an Aktion hatten. Erstmal nichts, aber dann konnte Dieter endlich einen tollen 65er Zander landen.

Leider stellte sich dieser Fisch auch als singuläre Erscheinung heraus und ein abermaliger Stellenwechsel wurde vollzogen. Die ersten Driften brachten auch hier keinen Erfolg, bevor aus dem Nichts ein heftiger Einschlag bei mir erfolgte. Tatsächlich hielt ich wenig später doch noch einen schönen 67er Zander vor die Kamera. 

Der Wind wurde mittlerweile wieder zum Gegner, aber ohnehin blieben weitere Aktionen aus. Deutlich früher als gestern beendeten wir den Tag auf dem Wasser. Mit 3 Zandern und einem Barsch war es sicher nicht der erfolgreichste Tag. Wir hoffen, dass wir morgen mehr Glück haben. Der Wind soll auf Süd drehen und die Sonne wird uns auch noch einmal verwöhnen. Bis zum Mittag greifen wir noch einmal an, bevor wir auf dem Rückweg den Trailer zur jährlichen Durchsicht bringen und die Saison dann endgültig beendet ist.

Dienstag, 28. März

Als wir heute Morgen zum Auto kamen, zog sich eine leichte Eisschicht über Boot und Auto. Nicht viel, aber es hatte tatsächlich gefroren. Den Wecker hatte ich übrigens ohne Dieters Wissen (der wird jetzt eine Erleuchtung haben 😀)  eine Viertelstunde früher gestellt, schließlich mussten wir ja heute das Auto packen und Zeit ist bekanntlich Fisch. Ok, am Ende hat es sich nicht wirklich gelohnt, denn die Fische sollten sich genau wie gestern extrem passiv verhalten. Bereits am ersten Platz zeigte kaum jemand Interesse, bis Dieter nach einer ganzen Weile den ersten Zander mit 52cm fangen konnte.

Über die nächsten Stunden bis zum Mittag konnte noch genau 1 Zander überlistet werden, immerhin ein schöner mit 65cm.

Wenigstens haben wir ein bisschen Sonne genießen können und es muss und kann ja auch nicht immer laufen wie am Schnürchen. Wir wünschen den Damen und Herren jedenfalls eine fröhliche Laichzeit und viel Spaß beim Liebesspiel!

Schön war es mal wieder! Nun haben wir alle zwei Monate Zeit alles wieder vorzubereiten und uns auf die Tour zur Saisoneröffnung zu freuen.

Kai

 

 

 

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