Schon lange quälte mich der Gedanke an ein neues, etwas größeres Boot. Es gab meinerseits jedoch 2 Anforderungen an das neue Boot: 1. Es durfte nicht allzu teuer sein, damit ich daheim die Freigabe zum Kauf bekomme. Die 2. Anforderung war es, den bisherigen 20 PS Kurzschaftmotor weiter verwenden zu können, und genau da lag das Problem: Mindestens 90 Prozent aller Boote in der gewünschten Größe sind nämlich für Langschaftmotoren gebaut! Nach langer Suche wurde ich dann irgendwann über Marktplaats.nl doch noch fündig: Ein Duroboat 14 SW sollte mein bisheriges OMC ablösen. Es ist ein recht altes Boot, dessen Umbau mich viel Arbeit kosten soll...
So sah das Schmuckstück beim Kauf aus:
Durchaus angelbar, aber leider überhaupt nicht nach meinen Vorstellungen... Mangels Zeit gingen die ersten beiden Touren erst mal annähernd im Originalzustand los, aber dann konnte der Komplettumbau starten. Als Erstes stand das vollständige "Entkernen" auf dem Plan:
Nach diesem Kraftakt wurde die vordere Sitzbank ausgeschnitten und vom Styropor befreit, da sie Platz für die E-Motor-Batterie bieten soll. Ferner sollen weitere Dinge wie Anker etc. im Bug Platz finden.
Im Heck sollen der Tank, die Echolotbatterie sowie weiterer Krempel gut versteckt Platz finden, damit es im Boot ordentlich aussieht:-). Ein weiterer besonderer Wunsch war mir ein Rutenstaufach, damit endlich mal Schluss ist mit rumfliegenden Angelruten. Als technisches "Schmankerl" soll es im neuen Boot weiterhin ein 2. Echolot für den Beifahrer und ein zentrales Schaltpaneel für die Stromversorgung aller Komponenten (Echolote, Bilgepumpe, Navigationsbeleuchtung) geben, was mir bisher fehlte...
Also erst mal alle Kabel im Boot verlegen, bevor man nachher nicht mehr dran kommt. Alle Kabel wurden dann an einem Punkt im Heck gebündelt, wo das Schaltpaneel später sitzen soll.
Weiterhin wurde im Heck der Einlegeboden etwas abgesenkt, damit der Tank überhaupt rein passt und natürlich alles, wie auch die Bordwände von innen und die Sitzbänke, mit Teppich beklebt. Ebenfalls wurde die Bilgepumpe angeschlossen und die Verkabelung zur Batterie gelegt:
Der Anschluss des Bugmotors erfolgt über robuste Steckverbindungen aus dem Schweißerbedarf, die fest im Bug eingebaut sind und zur entsprechenden Batterie laufen:
Da nun alle Feinarbeiten abgeschlossen sind konnte mit dem Holzausbau begonnen werden, welcher mit stabilen 18mm-Siebdruckplatten erfolgte. Als erstes wurde die Bodenplatte angepasst und mit den enstprechenden Öffnungen für die Springfield-Podeste und den Kabeldurchführungen versehen.
Erst danach konnte der Rutenkasten in Angriff genommen werden, welcher nach oben geöffnet werden kann. Als Öffnungsmechanismus dient hier Klavierband aus Edelstahl. In der obere Platte mussten auch noch die Kabeldurchführung für das Echolot und in Beleuchtung bedacht werden.
Der Stauraum im Heck und der Staukasten im Bug wurden nach ähnlichem Schema angelegt
Zuletzt konnten dann alle kleineren Anbauten wie Rutenhalten, Kunstköderhalter, Scharniere, Lukenheber sowie das Schaltpaneel installiert werden und endlich erstrahlt das Boot von innen vollständig in neuem Glanz.
Verbaut wurden:
- ca. 20 m² Bootsteppich
- ca. 10 Dosen Kraftkleber
- ca. 7,5 m² Siebdruckplatten in 18mm Stärke
- ca. 25 Meter Stromkabel
- reichlich Edelstahlschrauben, Muttern, Winkel, Klavierband, Aluprofile etc.
Ich danke an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich allen, die mir geholfen haben, dieses Projekt in die Tat umzusetzen. Insbesondere danke ich meiner Familie, die in den letzten Wochen nicht viel von mir hatte und mich, wenn sie mich sehen wollten, nur noch in der Garage wiedergefunden hat...
Probefahrt war dann auch heute und ich bin mega zufreiden mit dem Ergebnis, die nächste Angeltour kann kommen! Soltet ihr Fragen zur Umsetzung haben gerne per
Euer Guido