Zwei Wochen nach der Tour zum Saisonstart bin ich mit Lilly wieder für eine Woche im Land der Windmühlen. Die ersten beiden Urlaubstage bzw. das Wochenende verbrachten wir mit Ausflügen in die Umgebung. Das Wetter wäre auch nicht unbedingt einladend für eine Bootstour gewesen. Am Montag stand aber dann der erste Angeltag auf dem Programm. Ganz gemütlich nach dem Frühstück bereiteten wir alles vor und um ca. 13:00 Uhr waren wir auf dem Wasser.
Der ganze Fluss gehörte uns, kein anderes Angelboot weit und breit. Der erste Angelplatz in der Nähe der Slippe brachte zunächst keine Aktion, hier war der Wind auch ziemlich hinderlich bei der Navigation über den Platz. Den ersten Fisch konnte ich dann am zweiten Platz fangen, und mit einem Zander von 67cm ging es gleich gut los!
Die Fische waren in den ersten Stunden nicht besonders aktiv, mühsames "Einsammeln" war angesagt. Aber der eine oder andere zeigte sich dann doch.
Am späten Nachmittag wurden die Fische zunehmend aktiver, und der Wind ließ angenehm nach. Als hätte man sich unter Wasser abgesprochen konnte ich in kurzer Zeit zwei Hechte von 81cm und 83cm fangen, später sogar noch einen dritten mit 59cm. Auch nicht so gewöhnlich hier.
In den letzten beiden Stunden, bevor wir gegen 21:30 Uhr den Tag beendeten, ging es unter Wasser wirklich sehr aktiv zu. Regelmäßig fanden die Zander den Weg ins Boot und , das war wichtig, ein Barsch fand den Weg zu Lillys Köder 😁. Kein Riese, aber das war nicht so wichtig. Vorher war ihr nämlich ein guter Vertreter dieser Art auf dem Weg ins Boot abhanden gekommen.
Mit insgesamt 28 Fischen waren wir mehr als zufrieden.
Mittwoch, 20. Juni
Nach einem Tag Pause hatte das Wetter wieder Gutes zu bieten und gegen 13:30 Uhr wollten wir den Fischen wieder auf den Zahn fühlen. Leider wollten die Fische aber so gar nicht, satte zwei Stunden dauerte es, bis Lilly den ersten Zander fangen konnte. Dafür war es dann gleich ein fetter 68er.
Es folgten innerhalb von 20 Minuten zwei kleinere Zander bei mir, bevor es dann tatsächlich wieder gut 1 1/2 Stunden dauerte, bis der nächste Zander kam. Wieder war es Lilly, die noch einen Zentimeter drauflegte.
Auf dieser Drift, die wir viele Male wiederholten, konnte Lilly dann noch zwei weitere gute 60er fangen.
Als dieser Platz offensichtlich nichts mehr hervorbrachte, entschieden wir uns unser Abendessen zu genießen. Wir hatten vorgekocht, es gab leckeres Hühnchencurry mit Reis 😃. Hier sieht man mal, wie nützlich die "Chinesenschalen" doch sind, wenn man sie nicht immer gleich wegwirft.
Der Abend war angebrochen, und wie schon am Montag wurden die Fische aktiver. Der eine oder andere Zander fand den Weg ins Boot, es wurde kurzweilig.
Lilly fing den nächsten guten 60er, die Durchschnittslänge konnte sich heute bei ihr wirklich sehen lassen.
Ach ja, ich konnte dann auch endlich einen Fotofisch fangen, aber über 58cm ging es bei mir nicht.
Wir fischten bis 22:00 Uhr, kurioserweise ging die Aktivität Richtung Dunkelheit dann wieder zurück.
Mit insgesamt 21 Zandern und leider keinen Barschen war es heute etwas weniger, aber dafür waren deutlich mehr größere Exemplare dabei.
Donnerstag, 20. Juni
Nach den Erfahrungen der letzten Tage entschieden wir uns heute, noch etwas später rauszufahren. Gegen 14:30 Uhr waren die Köder das erste Mal im Wasser. Eigentlich wollten wir eine weiter entfernte Stelle anfahren, aber Lilly hatte auf dem Weg die Idee, eine kleine Buhne in Augenschein zu nehmen. Gesagt, getan. Bereits nach gefühlten 10 Sekunden rief Lilly "Ja, Fisch!". Ordentlich Widerstand am anderen Ende und kurze Zeit später war der erste Zander im Kescher. Wieder ein 60er, Lilly knüpfte an den gestrigen Tag an.
Auch bei mir zeigte sich schon bald der erste Zander, und wie man sieht, hier waren sie gierig...
Leider verlor Lilly danach 2 Köder an einem sehr fiesen "irgendwas" unter Wasser. Durch die Versuche die Köder zu lösen hatten wir wohl den Rest des Zandertrupps verscheucht. Auf zur nächsten Stelle. Was in den nächsten Stunden folgte war so gar nicht erwartet worden. Die Fische bissen, wenn überhaupt, unglaublich spitz und wir verloren so einige im Drill. Ich konnte neben zwei kleinen Zandern wenigstens noch einen Fotofisch mit 59cm fangen, bei Lilly kam leider überhaupt kein Fisch mehr raus.
Als dann gegen 20:00 Uhr auch noch eine kräftige Regenzelle im Anmarsch war, entschieden wir uns den Angeltag mit 5 Zandern zu beenden. #
Freitag, 21. Juni
Der heutige letzte Urlaubstag war eigentlich auf Grund der schlechten Wettervorhersage für andere Dinge verplant, aber nachdem sich die Prognose gestern doch sehr verbessert hatte, wollten wir dann doch noch einmal raus. Der bereits am Vormittag einsetzende Regen sollte gegen 17:00 Uhr der Sonne weichen, und so besuchten wir noch den lokalen Bauernladen (Schwerpunkt Käse) und Albert Heijn für ein paar Einkäufe. Irgendwie sah es dann im Verlauf des Tages doch schlechter aus als gedacht, die Sonne war jedenfalls weit und breit nicht zu sehen und es regnete weiter. Trotzdem waren wir gegen 17:30 Uhr auf dem Wasser. Meine bessere Hälfte sah nicht glücklich aus, das muss echte Liebe sein... Da die Fische wie meistens im Regen auch nicht bissen, wusste ich nicht so richtig wie ich die Stimmung an Bord verbessern sollte.
Unter Wasser war es zunächst wie ausgestorben, es dauerte wieder eine ganze Weile bis Lilly den Anfang mit einem schönen 58er Zander machte.
Kaum war ihr Köder wieder im Wasser, gab es auch schon den nächsten Einschlag, fast exakt am selben Platz. Diesmal gab es erheblich mehr Gegenwehr, und ich hätte besser den großen Kescher geholt. Ein guter Hecht durchbrach die Oberfläche und auf der letzten Rille Gelang es mir den Fisch einzunetzen. Eigentlich ist s mir gar nicht richtig gelungen, vielmehr sprang der Hecht und landete im Netz während der Köder schon ausgehakt war. Naja, Ende gut... 87cm Power, der auch in der Abhakmatte noch keine Ruhe geben wollte. Schließlich gelang es Lilly aber den Fisch zu bändigen und vor die Linse zu halten.
Der Regen wurde nun noch einmal intensiver und wir suchten den Schutz eine Brücke auf und genossen unser Abendessen. Als es endlich ein wenig heller am Himmel wurde ging es weiter. Die nächste Drift ist bekannt für den einen oder anderen Dickbarsch und während ich Lilly davon erzählte schnappte sich tatsächlich ein solcher meinen Köder. 46er Moppel.
Nach wie vor war die Frequenz nicht besonders hoch, hier und da ein Biss, hier und da ein kleinerer Zander. Das nächste Highlight sollte jedoch folgen, denn ich konnte genau an dem Platz, an dem Lillys erster Zander und der Hecht gekommen war den nächsten Dickbarsch fangen. Diesmal mit 47cm noch etwas länger.
Jetzt war endlich der Regen einigen blauen Flecken am Himmel gewichen und wir konnten die letzten beiden Stunden auch die Atmosphäre genießen. Bis zum letzten Büchsenlicht nutzten wir den Tag. Bei Lilly ging u.a. noch ein 61er Zander ans Band und als es schon fast dunkel war, konnte ich noch einen 66er Zander fangen.
Mit insgesamt 12 Fischen war es von der Stückzahl her nicht wild. Es gab dafür ein paar besondere Fänge und in Anbetracht der kurzen Zeit auf dem Wasser und des zeitweiligen Dauerregens, der den Fischen i.d.R. nie viel Appetit macht, wieder ein erfolgreicher Tag.
Kai